Die
Hochzeit
Nach
der Verlobung im Januar 2001 war es dann am 09. August 2001
soweit. DJ BoBo heiratete seine langjährige Freundin Nancy
Rentzsch. Es waren über 100 Gäste geladen und gefeiert wurde auf
dem Luzerner Nobelhotel Chateu Gütsch.
Die kirchliche Trauung von Nancy und René fand um 14:30 Uhr im
Schlossgarten
statt. Der Pfarrer war ein guter Bekannter. Roland Häflinger aus
Lenzburg führte die ökumenische Trauung durch. Die Trauzeugen
waren der Onkel von René Kurt Baumann und die Schwester von Nancy.
Nancy trat in Begleitung von ihrem Vater Udo vor den Altar, vor
dem der Bräutigam in einem weißen Anzug wartete. Nancy Trug ein
weißes Kleid aus Seide. Ein Schleier verhüllte ihr kunstvoll
hochgestecktes Haar. "We Are Going To
The Chapel" - mit diesem Song wurde die Zeremonie eingeläutet.
Kurz nach 15 Uhr gab sich das Hochzeitspaar das Jawort.
Anthony (Tone) Moriah und der Flötenchor «Panmagic» aus Bern trugen zur musikalischen
Untermalung des Gottesdienstes bei. Bereits einen Tag zuvor war
die standesamtliche Trauung im Schloss "Wyher" in Ettiswil
vollzogen worden.
Unter den Gästen waren unter anderem "Marco Rima", Olli
Dietrich", "Silber-Olympiaschütze Michael Ansermet" und auch
BoBos Vater Luigi mit Ehefrau und Tochter.
Auch seine beiden Halbgeschwister, die BoBo an diesen Tag zum
ersten Mal sah, waren unter den Gästen.
Die angesehenen Köche der drei berühmten Gütsch-Küchen hatten die
Hochzeitsgäste verwöhnt. Der Speisekarte konnte man
ein internationales Buffet mit diversen Spezialitäten entnehmen.
Aus „Amerika“ wurde eine große Auswahl an verschiedenen Salaten, Spareribs, Mini-Hamburger und –Hotdogs und Chicken Wings direkt ab
Grill geboten. Gegrilltes Gemüse, Pommes Frites und Baked Potatoes
mit Sour-Cream durften dabei nicht fehlen. Im asiatischen Teil mit
Sushi, Lachs mit Teryaki, California Rolls, rohem Thunfisch mit
Lime, mariniertem Lachs mit Ingwer und Koriander, Wasabi und
Glasnudelsalat dürften Nancy und René zugeschlagen haben, als Fans
der indischen und thailändischen Küche. Als Hauptspeisen wurden
noch gedämpfter Steinbutt mit Austernpilzen und gebratenes Gemüse
und Saisonpilze gereicht. Außerdem gab es italienisch mariniertes
Gemüse, Carpaccio an Olivenjus und einen Tomaten-/Mozzarella-Salat,
bevor es sich auf diverse Risotto mit Meeresfrüchten oder Tomaten
und Basilikum und natürlich verschiedene Pastasorten mit mehreren
Saucen zu stürzen lohnte. Weitere Spezialitäten aus dem Orient
sollten dieses reichhaltige Angebot noch ergänzen.
Auch die Getränkekarte war
sehr umfangreich. Es wurden diverse Softdrinks, Fruchtsäfte, Weine
und natürlich Champagner gereicht.
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Dies war die Speisekarte, aus der die
Gäste wählen konnten. |
Für die Sicherheit aller Anwesenden sorgten
zwölf Sicherheitsleute, die zum Teil mit Hunden um das Gütsch
patrouillierten. Einige Eingänge zum Schloss wurden sogar
zugenagelt und die Gütsch-Bahn fuhr einen Tag lang nicht.
Alles in allem kostete die Hochzeit rund
250.000 Franken.
Daniela Baumann
Die
Exfrau von René, Daniela Baumann, die er 1989 geheiratet hatte,
wünschte ihm alles Gute für die Zukunft mit Nancy. Im Jahr 1994
wurde die Ehe nach 5 Jahren geschieden, da es zwischen den beiden
einfach nicht geklappt hatte. Inzwischen ist Daniela selbst Mutter
eines Kindes.
In ihr
weckt die Hochzeit von René positive Gefühle. «Ich freu mich für
ihn. Es wurde Zeit, dass die beiden heiraten. Schliesslich sind sie schon acht Jahre zusammen.»,
so Daniela in einem Interview mit Blick.ch im August 2001.
Die
Flitterwochen
Ein Bericht aus der
Schweizer Illustrierten:
Von Edi Estermann mit Fotos von Heiner H. Schmitt

Die Federn waren wichtig. Der Pfeilbogen auch. Ein Holzbeil noch, etwas
Farbe und ein stolzer Blick. Fertig. «Ich ging meistens als Indianer an
die Fasnacht», erzählt René Baumann, während er zusieht, wie sich die
Sonne den schroffen, braunen Felsen nähert. «Die Indianer waren die
Guten, die Cowboys die Bösen – und ich gehöre gerne zu den Guten.»
Kölliken im Aargau war damals der Wilde Westen und eine Reise ins Land
der Indianer ein Traum. Jetzt wurde er wahr: Grand Canyon, Arizona.
Indianerland. Eine Flugstunde von Las Vegas. Der Indianer aus Kölliken
ist im Helikopter unterwegs – und er hat seine Squaw dabei.
Das gehört
sich so auf Hochzeitsreise. Sonnenuntergang. Es wird kalt. Der Pilot drängt zum Aufbruch. Nancy und
René Baumann, alias DJ Bobo, klettern zurück in den Heli. Abflug. Zurück
nach Las Vegas. «Unsere Reise wäre beinahe geplatzt», erzählt Nancy. Die
32-jährige Münchnerin und der 34-jährige Musiker hatten am 9. August des
vergangenen Jahres in Luzern geheiratet – und ihre Hochzeitsreise bei
Swissair gebucht. Drei Nächte Las Vegas, drei Wochen Hawaii. «Plötzlich
waren die Tickets ungültig», ärgert sich René. «Wir mussten alles neu
buchen. Diesmal aber bei Lufthansa. Sicher ist sicher.» Dennoch kam der
Popstar beim Flug ins schwitzen. «Eine Wahrsagerin hat mir mal was von
einem turbulenten Flug prophezeit», erzählt er. «Seither habe ich immer
ein komisches Gefühl, wenns schüttelt.» Bobo, der Vorsichtige.
Der Heli saust haarscharf über eine Canyonkrete. Nancy krallt ihre
Fingernägel in Renés Oberschenkel und provoziert bei ihm eine
übertrieben schmerzverzerrte Grimasse. Bobo, der Schauspieler. Davon
gibt es viele in der Stadt da vorne: Las Vegas, Nevada. Amerikas
Spielplatz in der Mojave-Wüste. Eine halbe Million Einwohner und jedes
Jahr 30 Millionen Touristen. Von den 20 weltweit grössten Hotels stehen
18 in Vegas. Ein farbig blinkendes Lichtermeer. Wie ein grosser Haufen
falscher Klunker. Aus den Kopfhörern im Heli dröhnt «Viva Las Vegas» von
Elvis Presley. DJ Bobo schnappt sich das Bordmikrofon und singt
euphorisch mit: «Bright light city gonna set my soul, gonna set my soul
on fire…»
Presley? «Klar! Der ist doch Kult!» Ansonsten steht der erfolgreichste
Schweizer Musikexporteur mehr auf die Backstreet Boys, N'Sync und
Britney Spears. «Halt alles aus der Feder von Songwriter Max Martin.»
Seine eigene Musik hört René eher mit gemischten Gefühlen im Radio. «Ich
ärgere mich meistens, dass man vieles noch hätte besser machen können.»
Bobo, der Perfektionist. Mit dem vergangenen Jahr ist der Entertainer
aber zufrieden: 700'000 verkaufte Singles und Alben von «Planet Colors»
und gegen eine halbe Million Fans in den Stadien auf seiner
Europa-Tournée. «Und jetzt kommt sicher die Frage, wann ich aufhöre»,
stichelt er. Wann denn? Schulterzucken. «So lange ich Spass und Ideen
habe, mache ich weiter!»

Landung. Der Heli setzt auf – und die schwarze Stretch-Limousine zurück
zum Hotel Mirage wartet. René und Nancy können sich gar nicht genug satt
sehen an der farbigen Glitzerkulisse der Stadt. Riesige
Grossbildschirme, künstliche Vulkanausbrüche, spektakuläre
Seeschlachten. Die Beiden sind nicht bloss zum Vergnügen hier. «Vegas
ist die beste Entertainment-Stadt der Welt», sagt René. «Wir holen uns
hier Ideen für unsere neue Show.» «Mystère» und «O» vom Cirque du Soleil
gehen sie sich anschauen. Und auch die Show von Siegfried & Roy und
ihren weissen Tigern. Ausgerüstet mit Block und Bleistift. «Mich
interessiert, wie sie’s schaffen, auf der Bühne die Spannung aufrecht zu
erhalten», sagt René. «Licht und Effekte ersetzen nie einen Entertainer,
der nicht mit dem Publikum kommunizieren kann.» Bobo, der Kommunikator.
Bobos eigene Show soll im Frühjahr 2003 Première haben. Noch viel Zeit?
Nur scheinbar. «Wir stecken mitten in den Vorbereitungen», verrät Nancy,
die auch in der neuen, noch namenlosen Show singt, tanzt und für die
Kostüme verantwortlich ist. Keine Babypause? Sie lächelt. «Man wird’s
schon erfahren, wenn’s etwas zu erfahren gibt.» Der Geburtstermin eines
anderen Babys steht hingegen schon fest: Bobos neue CD. «Celebration»
heisst sie, ist eine Art Best-of-CD zum 10-jährigen Bühnenjubiläum mit
16 bis 19 Songs, davon drei neue. Ab Mitte April ist sie erhältlich.
«Nicht in den USA», schränkt René ein. «Als Europäer hat man hier keine
Chance. Ich versuche es gar nicht erst.» Ab und zu entdeckt er eine
Raubkopie. «Oft mit Titeln drauf, die ich von mir noch nie gehört habe.
Solche CDs nehme ich dann jeweils mit, ohne sie zu bezahlen – und wehe,
ein Verkäufer motzt!» Bobo, der Energische.
Die Nacht legt sich über Las Vegas. In den Neon erleuchteten Strassen
riecht es nach abkühlendem Asphalt, chlorigem Wasser und Autoabgasen.
Aus den Casinohallen bimmeln die Slotmaschinen. Immer heftiger. Eine
Stadt gerät in Fahrt. René und Nancy haben sich auf ihr Zimmer
zurückgezogen. 3400 davon gibt’s im Mirage. «Hier ist alles grösser,
bunter, verrückter», findet René. «Keine Stadt zum leben – aber eine zum
staunen.» René und Nancy freuen sich auf den zweiten Teil ihrer Reise:
Hawaii. Tennis, Reiten und Rollerbladen. Spielen? Nein, das reize ihn
nicht. «Ich habe am ersten Abend in zehn Minuten hundert Dollar verpufft
– das reicht!» Gesellschaftsspiele, ja, aber keine Glücksspiele. Und
auch keinen Alkohol. Bobo, der Solide. Bobo, einer von den Guten. Noch
immer lieber Indianer, als Cowboy. Wie damals in Kölliken.
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